Die gelbe Wurzel Kurkuma mit dem Hauptwirkstoff Curcumin feiert in Deutschland als Hauptbestandteil goldener Milch seit einiger Zeit Furore. Mittlerweile schwören hierzulande viele Menschen auf diese Pflanze, die auch als Gelbwurz oder gelber Ingwer bekannt ist. Im Ayurveda und der traditionellen chinesischen Medizin spielt Curcuma longa seit Langem eine wichtige Rolle. Was kannst Du von der Kurkuma Wirkung erwarten?
Inhalt
-Was ist Kurkuma?-Kurkuma: Wirkung von Curcumin
-Kurkuma Anwendung
-Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Kurkuma
-Verfügbare Formen von Kurkuma
Was ist Kurkuma?
Kurkuma heißt mit wissenschaftlichem Namen Curcuma longa. Diese tropische Pflanzenart wächst bis zu einem Meter hoch und gehört zu den Ingwergewächsen, den Zingiberaceae. Wie Ingwer auch, so bildet diese Pflanze schöne Blüten und sogenannte Rhizome: Diese Triebe wachsen wie Wurzeln unterirdisch. Für das gelbe Kurkuma Pulver, ein typisches Gewürz in Curry, wird die Knolle des Rhizoms vermahlen.
Bei Temperaturen über 21 Grad Celsius fühlt sich das Gewächs besonders wohl. In Indien und Indonesien sowie in Thailand und Australien ist es weit verbreitet. Indische Kurkuma-Produkte beherrschen den Weltmarkt. Der größte Teil des leuchtend goldgelben Pulvers hierzulande kommt aus Indien. Der Handel mit Kurkuma-Pulver blüht seit über 10 Jahren und verzeichnet beeindruckende Zuwachsraten (1).
Bei dem Hauptwirkstoff Curcumin handelt es sich um ein gelbes Farbpigment, das Currypulvern seine intensive Farbe verleiht. Der leuchtende Farbstoff ist der Grund, warum man die Pflanze auch Safranwurz nennt. Neben Curcumin enthält die Kurkumawurzel zahlreiche andere ätherische Öle wie Turmeron, Curcumen und Xanthorrizol.
Kurkuma: Wirkung von Curcumin
In traditionellen Systemen alternativer Medizin wie der ayurvedischen Heilslehre werden die Pflanzenwirkstoffe von Kurkuma seit Jahrtausenden geschätzt. Hierzulande betrachten offizielle Stellen wie die Verbraucherzentrale die steigende Beliebtheit der Pflanze als Nahrungsergänzungsmittel mit Argwohn (2). Sie kritisiert, dass die meisten wissenschaftlichen Studien Erkenntnisse aus Laborexperimenten und Tierversuchen gewinnen. Dementsprechend vorsichtig müssen wir unsere Aussagen formulieren.
Folgende positive Wirkungen durch Kurkuma für Deine Gesundheit erscheinen möglich
- Curcumin kann Entzündungen hemmen (3-5)
- Als starkes Antioxidans kann Curcumin oxidativen Stress verringern und wirkt so möglicherweise entzündungshemmend (6-7)
- Kurkuma hat möglicherweise wohltuende Effekte auf Gehirnfunktionen (8-10)
- Gelbwurz kann wohltuend bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl wirken (11-12)
- Kurkuma hat Potenzial, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen (13-14)
Als verdauungsförderndes Gewürz mit heilenden Eigenschaften für die Gesundheit ist Kurkuma im gesamten asiatischen Raum seit langer Zeit beliebt. In Indien ist die Verwendung der Pflanze als Allheilmittel seit rund 4.000 Jahren belegt. Auf dem indischen Subkontinent gilt das Ingwergewächs als heilig. Ayurveda bezeichnet das Pulver als heißes Gewürz mit reinigender und energiespendender Wirkung. Zudem wird es für die Bekämpfung von Entzündungen genutzt (3).
Auch die traditionelle chinesische Medizin (TCM) vertraut seit langer Zeit auf die heilenden Effekte (15). Es gilt als stärkendes Mittel für die Leber. Außerdem soll das Pulver der Knolle Schmerzen lindern, indem es die Blutzirkulation anregt. Auch in Deutschland schätzen immer mehr Menschen die günstigen Effekte von Turmeric, wie Erfahrungsberichte zeigen.
Die entzündungshemmende Wirkung der Gelbwurz im gesamten Körper und auch im Gehirn dürfte mit der antioxidativen Wirkung in Zusammenhang stehen. So hat sich gezeigt, dass Curcumin zahlreiche entzündungsfördernde Signalstoffe hemmen kann, beispielsweise Stickstoffmonoxid-Synthasen (6). Diese spielen auch bei Krebs eine große Rolle. Deshalb preisen manche Hersteller die krebsbekämpfende Wirkung von Kurkuma an.
Die antioxidative Wirkung kann oxidativen Stress verringern, ein Risikofaktor für zahlreiche Zivilisationskrankheiten wie Diabetes (16). Außerdem kann oxidativer Stress Schmerzen verstärken, etwa bei Arthrose (7).
Die antioxidativen Effekte wirken auch wohltuend auf Nervenzellen, unter anderem bei Erkrankungen im Gehirn. So kann Kurkuma-Pulver beispielsweise wohltuend bei Depressionen wirken (17). Ein möglicher Wirkmechanismus könnte darin bestehen, dass Curcumin die Bildung des Wachstumsfaktors BDNF (brain-derived neurotrophic factor) unterstützt (8). Wie der Name vermuten lässt, fördert diese Substanz die Bildung neuer Nervenzellen (18). Das verbessert die Gehirnleistung und kann neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Dementia vorbeugen (19).
Eine Metastudie aus dem Jahr 2019 belegt zudem, dass sich die Pflanzenwirkstoffe der Safranwurz günstig auf die Blutfettwerte auswirken können, ein wichtiger Faktor bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen (20). Eine optimale Fettverdauung beugt Ablagerungen in Blutgefäßen vor. Nicht zu vergessen die positiven Effekte bei allen Arten von Verdauungsbeschwerden: Kurkuma gilt als ein kraftvolles natürliches Antibiotikum, das sogar Helicobacter pylory vernichtet (21). Dieses Bakterium ist dafür bekannt, Geschwüre im Magen zu verursachen.
Kurkuma: Anwendung
Wichtig ist bei der Anwendung von Kurkuma die Kombination mit anderen Gewürzen und Pflanzenwirkstoffen. So kann Piperin von schwarzem Pfeffer die Bioverfügbarkeit der verschiedenen Pflanzenwirkstoffe enorm erhöhen (22). Grüner Tee oder Matcha sowie Zimt und Ingwer bewirken synergistische Effekte (23). Das Adaptogen Ashwagandha ergänzt Kurkuma perfekt (24).
Das goldene Pulver kann Deine Gesundheit auf vielfache Weise unterstützen. Du kannst es zur Vorbeugung ebenso nutzen wie zur Linderung der verschiedensten Symptome. Viele Menschen haben mit goldener Milch hervorragende Erfahrungen bei Gelenkschmerzen gemacht und haben damit sogar schmerzlindernde Medikamente ersetzt oder deren Einnahme verringert.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Kurkuma
Wie jede Pflanze, so kann auch die Gelbwurz allergische Reaktionen hervorrufen. So sind Blähungen oder allergische Hautreaktionen bekannt (25). Auch Menschen mit Gallensteinen sowie Krankheiten der Gallenblase oder der Leber sollten besser auf Kurkuma verzichten (26).
Zudem können die Pflanzenwirkstoffe die Wirkung von Cytochrom-P450-Enzymen beeinträchtigen. Die Leber braucht diese Enzyme, um eine Vielzahl von Medikamenten zu verarbeiten (27). Falls Du auf bestimmte Medikamente angewiesen bist, solltest Du vor der Einnahme auf jeden Fall Deinen Arzt fragen. Darüber hinaus wirkt Curcumin wie ein natürlicher Blutverdünner und sollte deshalb nicht mit blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin eingenommen werden (28).
Wie viel Kurkuma am Tag? Diese Frage beschäftigt viele Menschen. Die Weltgesundheitsorganisation hält die Einnahme von bis zu 3 Gramm Pulver am Tag für sicher (29). Diese Menge entspricht ungefähr einem gehäuften Teelöffel.
Verfügbare Formen von Kurkuma
Neben Kurkumapulver kannst Du mittlerweile in vielen Supermärkten frische Wurzeln finden, die sich gut für einen Tee eignen. Das Pulver schmeckt recht bitter. Kurkuma, wie einnehmen? Falls Du Probleme mit dem Geschmack hast, kannst Du auf Kurkuma Kapseln zurückgreifen. Bei der Auswahl solltest Du darauf achten, dass der Hersteller neben Piperin für bessere Bioverfügbarkeit keine unnötigen Zusatzstoffe verwendet.
Kornelia C. Rebel
Wir sind, was wir essen: Für Kornelia ist unsere Ernährung die Grundlage für ein glückliches Leben. Mit Nahrung fürs Gehirn hat sie sich in ihrem Buch Cooking for Happiness eingehend befasst. Wie ihre anderen beiden Bücher über Ernährung hat es den Gourmand World Cookbook Award von Edouard Cointreau bekommen. Die ausgebildete Redakteurin hat dank Ess-Störungen in ihrer Jugendzeit ein umfangreiches Wissen über die Beziehung des Menschen zum Essen gesammelt. Zudem faszinieren sie die Erkenntnisse der Wissenschaft, die sie für BO Berlin Organics leicht verständlich darstellt.
Quellen & Literatur
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- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/kurkuma-eine-pflanze-fuer-alle-faelle-13696
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